Die PISA-Studie hat sowohl für Deutschland allgemein als auch besonders in NRW enttäuschende Ergebnisse hervorgebracht. Angesichts der Tatsache, dass rund 2% der Kinder Hochbegabte sind (IQ > 130) und zudem bei einer nicht unerheblichen Zahl die Hochbegabung noch nicht einmal erkannt wird, sehen die Jungen Liberalen die Notwendigkeit, diese Potentiale speziell zu fördern.
Deshalb fordern die Jungen Liberalen:
– die Einrichtung spezieller Hochbegabten-Schulen ab Jahrgangsstufe 5. Diese müssen nicht flächendeckend vorhanden sein, insbesondere in Großstädten mit einer Vielzahl von Gymnasien sollen jedoch zumindest eines von diesen in eine Hochbegabten-Schule umgewandelt werden.
– in den so nicht erfassten Gebieten alternativ die Schaffung von sog. Enrichment-Klassen innerhalb der bestehenden Gymnasien. In diesen sollen hochbegabte Kinder ein erweitertes Bildungsangebot erhalten, das gleichwertig zu dem von Hochbegabten-Schulen ist.
Ziel ist dabei nicht eine Verkürzung der Schulzeit unter die Regelschulzeit, wie dies zur Zeit der Fall ist, wenn bestimmten Schülern angeboten wird, eine Klasse zu überspringen. Vielmehr soll in der gleichen Zeitspanne wie für die übrigen Schüler eine quantitativ und qualitativ höhere Bildung vermittelt werden.
Hochbegabten-Schulen oder -Klassen soll es auch ermöglicht werden, unterschiedliche Profile zu bilden. So sind z.B. eher mathematisch-naturwissenschaftliche oder literarisch-künstlerische orientierte Einrichtungen denkbar.
Aufnahme an einer Hochbegabten-Schule:
Trotz aller Probleme bei den entsprechenden Verfahren sprechen sich die Jungen Liberalen dafür aus, die Eignung zum Besuch von Hochbegabten-Schulen durch spezielle Eignungstests zu prüfen. Dabei soll eine entsprechende Mindestpunktzahl festgelegt werden, die für die Aufnahme an einer solchen Schule erforderlich ist.
Die Absolvierung eines speziellen Eignungstests und der Besuch einer Hochbegabten-Schule sollen selbstverständlich freiwillig erfolgen; kein Kind darf gegen seinen Willen dazu gezwungen werden. Zunächst soll die Initiative dabei von den Eltern/ Kindern ausgehen, jedoch sollen Lehrer – unterstützt durch entsprechende Schulungen während ihrer Ausbildung – darauf achten, welche Kinder zum Besuch einer Hochbegabten-Schule/ -Klasse geeignet sein könnten und diese Eltern gezielt ansprechen.